Die Gehölosen und der Sport
1945 erscheint ein belgischer Artikel im Messager und in Ephpheta, der ersten Zeitschrift des Vereins. Victor Boin, ein olympischer Athlet spricht darüber, wie wichtig Sport für gehörlose Menschen ist: „Es ist schön und gut, dass Institute wie Berchem-Sainte-Agathe den Taubstummen Berufe wie Seilmacher, Schneider, Bijoutier, Dekorateur, Bildhauer, Maler lehrt und dass ihnen eine gute Allgemeinbildung vermittelt wird, die ihnen nach dem Schulaustritt ein selbständiges Leben ermöglicht. Aber es ist genauso wichtig, sich um ihre Gesundheit und ihre körperliche Kondition zu kümmern, dass man ihnen erlaubt, athletische Fähigkeiten zu entwickeln, so dass sie in Stadien, auf Tennisplätzen, dem Boxring, dem Fechtparkett, dem Schwimmbecken auch mitmachen können… Vergessen wir nicht, dass der schlimmste Feind der Taubstummen die Isolation ist. Und körperlich unterscheidet die Taubstummen nichts von den anderen Menschen.“
Sport ist zwar für die Gesundheit wichtig, aber noch grösser ist die Begeisterung bei den Gehörlosen, Sport zu treiben. Es handelt sich um eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich zu treffen – sowohl national als auch international. Zum Beispiel 1947 in Paris, wo das Internationale Gehörlosentreffen stattfindet, an dem auch einige Schweizer Athleten teilnehmen.
Im Wallis gehören sportliche Aktivitäten schon seit der Gründung des Vereins zu den Prioritäten. Und an Gewinnern fehlt es nicht! Am schnellsten findet der Skisport Anhänger. Mehrere Westschweizer Rennen finden im Kanton Neuenburg statt. Joseph Devanthéry und John Maret, Präsident und Sekretär des Gehörlosen Skiclubs Wallis organisieren im Winter 1954 die erste Walliser Gehörlosen Ski Meisterschaft in Vercorin. Die sportlichen Gehörlosen sind gut vertreten: Willy Ançai, ein junges Talent, holt den Sieg im Langlauf.
Die Meisterschaft ist ein grosser Erfolg. Im darauf folgenden Jahr wird sie auf den Pisten von La Luy, Mayens und Saxon wiederholt. Fünfzehn Teilnehmer treten gegeneinander an und André Comina profiliert sich fürs Wallis, indem er die Kombination (Langlauf, Abfahrt und Slalom) gewinnt. 1956 findet die Walliser Gehörlosen Ski Meisterschaft in Ayent statt. Willy Ançai siegt erneut im Langlauf.
Auch beim Velofahren bewegt sich etwas und der junge André Comina, auch Mitglied des Rad-Clubs Sitten, wird Walliser Meister in diesem Jahr und schlägt fünfundzwanzig hörende Konkurrenten.
1957 finden die Schweizer Gehörlosen Ski Meisterschaften in Vercorin statt. Im November ändert der Sportteil des Vereins, der drei Jahre davor gegründet worden ist, seinen Namen und wird neu „La Flèche sportive des silencieux valaisans“ (Sport Pfeil der Stillen Walliser). André Héritier wird Präsident.
Im September 1958 hat der Verein die Ehre, die Schweizer Meisterschaft im Schiessen in Sitten zu organisieren. In diesem Jahr finden keine Schweizer Ski Meisterschaften statt und auch keine Westschweizer Meisterschaft, aber die Sportler trainieren fleissig für eine nächste internationale Herausforderung. Tatsächlich finden die IV. Internationalen Gehörlosen Winterspiele 1959 zum ersten Mal in der Schweiz, in Montana, statt. Acht Länder nehmen teil.
Ein Jahr später, 1960, nehmen sechs Walliser an den Schweizer Gehörlosen Ski Meisterschaften teil, die in Haute-Nendaz stattfinden.
Der Verein betreibt weiterhin intensiv sportliche Aktivitäten. So sehr, dass die Generalversammlung des Schweizerischen Gehörlosen Sportvereins beschliesst, sich am 27. März 1960 in Sitten zu treffen.
Raymond Bourban, der André Héritier 1961 als Präsident des Sport Pfeils ablöst, benutzt die Gelegenheit, um die Sektion Kegeln zu gründen, die ebenfalls einen schönen Erfolg hat.
Anfang 1964 sind die Schneeverhältnisse in allen Walliser Skigebieten katastrophal. Auch die Westschweizer Ski Meisterschaft, die in Ayent hätte stattfinden sollen, wird annulliert.
Aber 1964 gibt es einen Sieger in einer anderen Disziplin: dem Cross. Francis Morard aus Ayent nimmt an den Walliser Meisterschaften in Sitten bei den Hörenden teil und wird Erster in der Kategorie B. Er wird so Walliser Meister im Cross. 1963 war er bereits Walliser Junioren Meister in der Leichtathletik im 800 m Rennen.
Der Skisport findet weiterhin viele gehörlose Anhänger und die erste internationale Ski Meisterschaft der Alpenländer findet in Vercorin im Februar 1965 statt. Zwei Jahre später nehmen sechs Walliser an der Schweizer Ski Meisterschaft in Lenk teil, an der gut fünfzig Konkurrenten mitmachen.
Am 28. September 1968 findet in Fully die erste Westschweizer Kegel Meisterschaft statt. Sie ist ein Erfolg, denn zahlreiche Teilnehmer kommen aus der ganzen Westschweiz. Gleichzeitig wird das 15-Jahr Jubiläum der Gründung des Sportvereins gefeiert und ein grosser Unterhaltungsabend wird organisiert.
1969 treffen sich die Skifahrer in Nendaz zur Schweizer Meisterschaft. Zu diesem Anlass schickt das Westschweizer Fernsehen ein Foto. Der Walliser Marc-André Barras siegt bei den Junioren in der Abfahrt, dem Riesenslalom, dem Slalom und in der Kombination. Im selben Jahr treffen sich die Walliser auch noch in Méribel.
Die Gehörlosen Winter Weltmeisterschaften finden im Januar 1971 in Adelboden statt. Mehrere Walliser Skifahrer nehmen teil. An der Generalversammlung im April wird Hubert Kreuzer, Robert Kreuzer und Markus Chastonay ein Geschenk für ihre ausgezeichneten Resultate überreicht.
Im September desselben Jahres werden die Walliser in Luzern ebenfalls Beste im Turnen.
Die Amateur Kegler sind immer noch zahlreich in der alten Heimat und die Westschweizer Meisterschaft findet im Herbst 1972 erneut in Fully statt.
Siebenundzwanzig Konkurrenten, darunter sechs Frauen treffen sich im Winter 1973 in Thyon, um an der Westschweizer Skimeisterschaft teilzunehmen. Der Walliser Robert Kreuzer wird Erster bei den Herren.
Im selben Jahr verteidigt Maurice Morard in Kloten seinen Titel an der 12. Schweizer Gehörlosen Cross Meisterschaft. Zum vierten Mal in Serie wird er Schweizer Meister!
1974 an den Schweizer Ski Meisterschaften in Adelboden erzielen die Walliser gute Resultate im Riesenslalom: Robert Kreuzer wird Fünfter, Michel-Alain Beney Siebter und Laurent Barras Zehnter. Michel-Alain Beney wird sogar Schweizer Meister bei den Junioren.
Anfang der siebziger Jahre erlebt die Walliser Fussballmannschaft einen Aufschwung. Leider wird das schweizerische Fussballturnier, welches im Mai 1974 in Sitten stattfinden soll, wegen schlechtem Wetter annulliert. Aber im Oktober des gleichen Jahres treffen die Walliser am Schweizer Cup in Châteauneuf auf Basel und qualifizieren sich für die Halbfinals mit einem 5 – 1 Sieg.
1975 nehmen drei Walliser an der Winter Gehörlosen Weltmeisterschaft in Lake Placid teil und erzielen sehr gute Resultate: Hubert Kreuzer wird Zweiter in der Abfahrt, Michel-Alain Beney Siebter in der Abfahrt und Robert Kreuzer Achtzehnter im Langlauf.
Zum 20-jährigen Jubiläum des Walliser Sportvereins wird ein Fussballturnier zwischen sechs Mannschaften organisiert, das im Mai 1975 in Chalais stattfindet.
Die Walliser Skifahrer werden immer stärker und holen alle Ehrenplätze an den Schweizer und Westschweizer Meisterschaften 1976. Auch für Nachwuchs ist gesorgt, denn Claudy Fournier erzielt den fünften Rang an der Junioren Schweizer Meisterschaft.
Das Walliser Fussballteam, dessen Verantwortlicher Stéphane Faustinelli ist, nimmt am 29. Mai 1976 am Freundschaftsturnier in Lausanne teil und gewinnt das Finale!
Das Team ist auch am Schweizer Cup erfolgreich und qualifiziert sich für den Halbfinal im Tessin. Nach einem Sieg über das Tessin trifft es für den Final auf St. Gallen. Das Walliser Team unterliegt leider mit 3 – 0.
Die Sektion Kegeln gedeiht ebenfalls gut unter der Führung des neuen Kapitäns René Burket. Im September 1976 organisiert sie die 15. Westschweizer Kegel Meisterschaft in Martigny.
Im Dezember, beim Final des Turniers in Pully, wird Fridolin Constantin bester Kegler des Jahres, während die beste Keglerin gleich seine Frau Cécile ist.
Francis Morard und sein Bruder Maurice glänzen weiterhin im Cross. An der Schweizer Meisterschaft 1976 im Tessin werden sie Erster und Zweiter bei den Senioren.
Zusammen mit dem Ski Club und der Schweizer Skischule übernimmt die Sektion Sport die Organisation der Westschweizer Ski Meisterschaft in Marécottes, im Winter 1977. Trotz schlechtem Wetter setzt sich Hubert Kreuzer durch, gefolgt von Michel-Alain Beney und Beat Ledermann (BE).
Beim Internationalen Fussballturnier im September 1977 in Martigny, treffen sich vier Teams, zwei davon aus Italien: Wallis, Genf, Turin und Como. Das Wallis unterliegt im Final gegen Turin.
Im November desselben Jahres werden Raymond Bourban und Clorinde Morand glorreiche neue Kegelmeister in Chamoson.
Zum Fussballturnier im Juni 1978 in Martigny treffen sich fünf Teams: Genf, Lausanne, Basel, Como und Wallis. Genf platziert sich vor dem Wallis.
1978, an der Schweizer Cross Meisterschaft in Pruntrut ist Francis Morard immer noch dabei und gewinnt bei den Veteranen.
Im selben Jahr wird bester Kegler Ciriaco Capone. Bei den Damen gewinnt Clorinde Morand Kombination und Spik, Amélie Bourban das Einzel.
Im Winter 1979 werden Michel-Alain Beney und Robert Kreuzer ausgewählt, um die Schweiz bei den Gehörlosen Winter Weltmeisterschaften in Méribel zu vertreten. Michel-Alain bekommt zwei Diplome für einen fünften und sechsten Platz im Riesen und im Spezial. Robert, bester Westeuropäer in der Abfahrt, erreicht einen schönen achtzehnten Platz.
An der Langlauf Schweizermeisterschaft in Schwanden (BE) dominiert das Wallis fast komplett. Das Team holt alle Medaillen, ausser bei den Damen, wo Christine Bétrisey dreimal Dritte wird.
Bei den Westschweizer Meisterschaften in Praz-de-Lys (Haute-Savoie) sind die Resultate ebenfalls ausgezeichnet, besonders die von Michel-Alain Beney, Erster, Claudy Fournier, Zweiter und Stéphane Faustinelli Sechster.
Vier Teams treffen am traditionellen Fussballturnier in Martigni im Mai 1979 aufeinander: Zürich, Basel, Genf und Lausanne. Genf gewinnt vor Basel, gefolgt vom Wallis und Lausanne. Das Walliser Team ist gerade mit vielen Jungen neu zusammengestellt worden. Das Turnier in Zürich, im Juni des gleichen Jahres, ermöglicht dem Team, sich mit zahlreichen Teams zu messen, darunter zwei ausländischen (Stuttgart und Como). Das Wallis belegt den ehrenvollen dritten Platz von insgesamt zehn Teams.
Im September 1979 feiert die Sektion Sport bereits ihr 25-jähriges Jubiläum. Ein grosses Fest wird organisiert, das um 7 Uhr mit der Westschweizer Kegelmeisterschaft beginnt.
Im November wird Pierrot Andenmatten Walliser Kegelmeister; Clorinde Morand behält ihrerseits den Titel.
Anfang 1980 entwickeln sich die sportlichen Aktivitäten des Vereins weiter und eine neue Sektion wird gegründet: Gymnastik Damen. Jeden Mittwoch wird eine Gruppe von elf Damen von qualifizierten Lehrerinnen unterrichtet. Die Gruppe darf nach dem Turnen auch das Schwimmbecken benutzen und einige nutzen diese Gelegenheit, um schwimmen zu lernen.
Die Gruppen Kegel Schweizermeisterschaft findet im Mai 1980 statt. Zehn Schweizer Teams, davon zwei aus der Westschweiz (Neuenburg und Wallis) nehmen teil. Neuenburg belegt den 6. und das Wallis den 7. Platz, mit einem Punkt Unterschied!
Ende Januar 1981 findet die Westschweizer Ski Alpin Meisterschaft in Marécottes statt. Vierundfünfzig Skifahrer treffen sich, unter der Leitung von Michel-Alain Beney, dem Ski-Verantwortlichen und Ernest Revaz, Vater von Hélène und Danielle und Organisator. Das Raclette zieht sich bis in die frühen Morgenstunden hin. Am 21. und 22. Februar organisiert der Verein auch noch die Schweizer Langlauf Meisterschaft, in Zusammenarbeit mit dem Ski-Club von Vercorin. Es ist die zweite Schweizer Gehörlosen Langlauf Meisterschaft. Der Schnee und die Sonne stimmen und es wird ein grosser Erfolg.
Im April 1981 wird Gaby Constantin Kapitän der Sektion Kegeln, als Nachfolger von Gérard Gsponer. Catherine Cotter ist Verantwortliche bei den Damen.
Das Wallis trifft im Juni 1981 beim Schweizer Gehörlosen Cup in Chermignon auf Basel. Mit der Niederlage von 4 – 3 verpassen die Walliser leider den Halbfinal.
Im November 1981 kommt ein neuer Sport im GVW hinzu: das Schiessen. Sein einziges Mitglied, Martin Karlen, wird Vierter bei den Schweizer Meisterschaften.
An einer Sitzung im Dezember 1981 wird Pascal Lambiel neuer Fussballtrainer. Ciriaco Capone übernimmt dagegen die Führung bei den Keglern.
1982 wird das Walliser Team Sechste an den Schweizer Meisterschaften in Olten. Die Westschweizer Kegel Meisterschaft findet wiederum in Martigny statt. Bei den Damen und Gruppen gewinnen die Walliser alles und Catherine Cotter gewinnt endlich ihren ersten Westschweizer Meistertitel. Ein Fussballturnier findet am gleichen Tag in Fully statt und bringt Freiburg einen unerwarteten Sieg vor Genf, Basel, dem Wallis und schliesslich Luzern.
Der Halbfinal des Gehörlosen Fussball Schweizer Cups findet am 30. Oktober 1982 zwischen Luzern und dem Wallis statt. Luzern gewinnt im Heimspiel mit 6 – 1. Pascal Lambiel ist der beste Walliser auf dem Platz. Das nächste Jahr ist schlecht für den Walliser Fussball, Rémy Gaudin (Torhüter) und Bernard Vergères (Stürmer), leiden unter Knie Problemen. Bei den Skifahrern hat Claudy Fournier ebenfalls ein verletztes Knie. Im Herbst feiert die Sektion Fussball trotzdem ihr zehntes Jubiläum mit einem grossen Turnier in Martigny. Sechs Teams kommen aus der ganzen Schweiz und treten gegeneinander an, dann geht’s weiter mit einem gemütlichen Abend und einem Ball im Salle du Bourg (Burgsaal).
Eine neue Tradition wird eingeführt, nämlich ein Fussball Freundschaftsspiel zwischen den Walliser Veteranen und der jungen Generation. Alle treffen sich in Lombardon, mit anschliessenden Grilladen und Raclette.
Im Februar 1984 organisiert der neue Vorstand der Sektion Ski ein grosses „Westschweizer Skifest“ in Montana. Gut vierzig Rennfahrer nehmen am Fest teil und zum Abendessen kommen fast achtzig Personen (Fotos).
Die Schweizer Ski Meisterschaft 1984 findet Ende Februar in Airolo , Tessin statt. Das Wallis ist der einzige Westschweizer Kanton, der bei den Herren mitmacht. Er nimmt in allen Disziplinen teil und erzielt schöne Erfolge: elf Goldmedaillen, vier silberne und drei bronzene. Die Walliser Skimeisterschaft findet am Sonntag, 18. März 1984 auf der Lauchernalp im Lötschental statt. Fünfundzwanzig Skifahrer sind am Start, bei Sonnenschein und wunderschönem Schnee.
Ein neues Jahr, ein neuer Fussball Schweizer Cup. Das Wallis trifft im Halbfinal in Martigny auf St. Gallen. Die Walliser verlieren mit 2 – 0 und scheiden aus.
Im Sommer 1984 folgen zehn Veteranen der Einladung der Jungen zu einem Freundschaftsspiel. In Champlan gewinnen die Jungen 8 – 3.
Am 1. September, nach der letzten Runde der Walliser Kegel Meisterschaft in Martigny, werden Raymond Bourban und Catherine Cotter zu besten Spielern gekürt. Der neue Präsident beim Kegeln, Georges Moos, organisiert ein Turnier für alle am 15. September im Buffet de la Gare (Bahnhofbuffet) in Châteauneuf. Fast sechzig Spieler folgen dem Aufruf und dieser Anlass bekommt den Namen „Coupe 13 étoiles de quilles“ (13 Sterne Kegel Cup). Die Genfer holen alle ersten Plätze.
Ein Fussball Freundschaftsspiel Junge gegen Veteranen findet im November wiederum in Champlan statt. Die Jungen sind wieder stärker und siegen mit 13 – 4.
Eine neue Sektion findet den Weg in den GVW: die Sektion Jass. Die Spieler veranstalten eine Versammlung und drei Mitglieder werden gewählt: Raymond Bourban, Verantwortlicher der Sektion, Ghislaine Gex, Sekretärin und Martial Zermatten, Stellvertreter.
Die Jasser treffen sich viermal, zweimal in Martigny und zweimal in Sitten. Die erste Meisterschaft wird von Martial Zermatten, vor André Darioli und René Cotter gewonnen. Nach dem Essen findet die Preisverteilung statt.
Die Walliser sind immer noch sehr stark im Cross-Country, denn an der Schweizer Meisterschaft setzt sich der Walliser Daniel Gundi bei den Junioren durch, während Robert Kreuzer bei den Senioren ebenfalls Schweizer Meister wird.
Anfang 1985 wird eine neue Sport Sektion ins Leben gerufen: Damen Volleyball.
Im selben Jahr gewinnt das Wallis an der vierten Langlauf Schweizermeisterschaft fünf von insgesamt sechs Goldmedaillen!
Am 13. April 1985 findet in Saint-Raphaël erneut ein Fussball Freundschaftsspiel Junge gegen Veteranen statt. Letztere verlieren 4 – 7.
Im Juni fahren die Walliser Fussballer nach Freiburg zu einem Freundschaftsspiel gegen das neue und junge Team des Gehörlosen Sportvereins Freiburg. Unter strömendem Regen gewinnen die Walliser 4 – 3.
Bei der zweiten Veranstaltung von „Coupe 13 étoiles de quilles“, organisiert von der Sektion, treffen sich im September 1985 fünfundsechzig Kegler in Martigny, im Café d’Octodure. Ein Fussball Freundschaftsspiel wird am gleichen Tag ausgetragen und der Tag endet mit einem Unterhaltungsabend.
September 1985, die Gehörlosen Sommer Weltmeisterschaft findet in Los Angeles statt.
Paul-André Gevisier gewinnt die Walliser Jassmeisterschaft 1985 in Fully.
Im Januar 1986 findet die 23. Schweizer Meisterschaft Ski Alpin in Verbier statt. Romaine Aymon wird Dritter im Riesenslalom, Christian Matter Zweiter und Daniel Gundi Zweiter bei den Junioren. Ein Schneesturm zwingt allerdings die Organisatoren dazu, die Abfahrt und das Spezialrennen abzusagen; beides findet im Januar des folgenden Jahres statt. Claudy Fournier, Mitglied der Schweizer Ski Nationalmannschaft, bereitet sich für die Winter Weltmeisterschaften vor, die 1987 in Norwegen stattfinden.
Die Walliser Skimeisterschaften 1986 werden von Urban Gundi, dem Bruder von Daniel in Leukerbad organisiert.
Bei der Fussball Meisterschaft in Zürich trifft das Wallis in Martigny auf Zürich. Mit ihrem Sieg von
5 – 4 erzielen die Walliser einen neuen Tore Rekord.
Der 13-Sterne Cup (13-étoiles) findet am 20. September in Martigny statt, an dem einundvierzig Kegler teilnehmen. Ein Genfer gewinnt die Herausforderung bei den Herren. Bei den Damen gewinnt eine Bernerin. Catherine Cotter wird beste Walliserin.
Im Westschweizer Fussball Derby im November 1986, treffen das Wallis und Genf aufeinander. Die Walliser sind dabei, den Match 2 – 0 zu verlieren, als Stéphane Faustinelli zwei Tore durch Direktschüsse erzielt. Das Wallis siegt und bekommt seinen ersten Punkt im Schweizer Cup.
Die neue Kegel Verantwortliche, Catherine Cotter, organisiert die Westschweizer Meisterschaft in Martigny am 15. November 1986. Es ist zugleich das 25-Jahr Jubiläum der Sektion und wird zusammen mit den Genfer, Walliser und Neuenburger Keglern gefeiert und mit einem Abendanlass im Gemeindesaal von Martigny-Bourg, mit Orchester und Trachten abgeschlossen.
Im Dezember beginnen die Kegler ihre Walliser Meisterschaft.
Bei den Damen setzt sich Catherine Cotter im Einzel und in der Kombination durch. Den Spik überlässt sie Clorinde Morand. Gérard Gsponer wird Walliser Meister 1986 in Kombination und Spik, Raymond Bourban gewinnt das Einzel.
Die erste Cross Meisterschaft wird dank der Initiative von Urban Gundi in Susten, im Wallis organisiert. Fünfzehn Teilnehmer rennen auf dem Vita Parcours durch den Wald. Am Nachmittag erhält jeder Teilnehmer einen Preis.
Im März 1987 nimmt Veteran Maurice Morard an der Gehörlosen Cross Europa Meisterschaft in Colombier teil. Er ist älter als die Konkurrenten und erzielt den grossartigen vierten Platz.
Bei den Junioren gewinnt der Walliser Jörg Matter aus Agarn den Lauf!
Die Skifahrerin Chantal Audergon, welche bereits eine Silbermedaille an den Winter Weltmeisterschaften 1987 in Oslo bekommen hat, wird Europa Meisterin in Österreich!
Jacques-Roland Aymon ist neuer Ski Verantwortlicher. Am 19. März 1988 gibt es eine Gelegenheit für ein Treffen in Thyon 2000. Vierunddreissig Skifahrer nehmen teil, begleitet von ihren Eltern und Freunden. Der Gewinner bei den Herren heisst Hubert Kreuzer, bei den Damen Franziska Andenmatten und bei den Kindern Emmanuel Constantin.
Im Sommer 1988 findet ein Fussball Freundschaftsturnier in Martigny statt. Unter dem Schiedsrichter Rémy Gaudin finden Spiele zwischen fünf Teams statt: Luzern, Bern, Zürich, Genf und Wallis. Das Wallis erreicht den vierten Platz und die Fair-Play Trophäe bekommen zum zweiten Mal die Genfer.
Die fünfte „Coupe 13 étoiles“ Meisterschaft findet am 17. September 1988 in Martigny statt.
Bei den Westschweizer Ski Meisterschaften in Anzère am 21. Januar 1989, holt Michel-Alain Beney zum zehnten Mal den Westschweizer Meistertitel in der Kombination. Bei den Damen gewinnt die Europameisterin Chantal Audergon mit Leichtigkeit alle Disziplinen.
Ende 1989 wird die junge Walliserin Christine Rossini Mitglied des Schweizer Gehörlosen Volleyball Nationalteams. Mit ihren achtzehn Jahren ist sie ebenfalls im Juniorenteam A von Nendaz dabei. Zwei Jahre später bekommt sie eine Sport-Auszeichnung ihrer Gemeinde.
Im Frühling 1990 findet die Schweizermeisterschaft der gehörlosen Kegler-Gruppen in Zermatt statt. Dreizehn Teams mit jeweils fünf oder sechs Keglern treten gegeneinander an.
Der GVW organisiert die 9. Westschweizer Jass Meisterschaft in Pont-de-la-Morge im April 1990. Der Gewinner heisst Gérard Gsponer.
Am 23. Juni 1990 organisiert die Walliser Volleyball Sektion, die ein Jahr zuvor gegründet worden war, ihr erstes Turnier mit sieben Teams aus der ganzen Schweiz. Es findet in Naters statt. Erstes Mal Organisation und erster Sieg des Walliser Teams! Dieser Tag in Naters ist ebenfalls Anlass für ein Fussball Freundschaftsspiel zwischen dem Wallis und Genf, welches das Wallis leider verliert.
Im Sommer 1990 nehmen die Walliser auch an mehreren sportlichen Turnieren in Brüssel teil. Sie werden Zweite im Bowling und im Volleyball und Letzte im Fussball.
Das zweite Squash Turnier wird von Daniel Gundi organisiert und findet am 25. August in Brig-Glis statt. Das erste hatte bereits am 9. Juni am gleichen Ort stattgefunden. Sieger bei den Herren wird Christian Matter und bei den Damen Chantal Ducret.
Die 29. Westschweizer Kegel Meisterschaft (Foto des Walliser Damenteams, Westschweizer Meister) findet am 3. November 1990 im Café Octodure in Martigny mit sechs Teams statt.
Die Walliser Daniel Gundi und Chantal Audergon profilieren sich an den Schweizer Ski Meisterschaften 1991, sie belegen den 3. und 2. Platz.
Die Westschweizer Ski Meisterschaften finden in Paccots statt. Christine Rossini gewinnt den Riesenslalom und Michel-Alain Beney holt alle Medaillen. Steve Favre ist im Alter von 12 Jahren schon ein kleiner Champion, denn er klassiert sich als Dritter in allen Disziplinen.
Das Kegelturnier „13 étoiles“ gibt es 1991 immer noch und es ist bereits die 8. Ausgabe unter diesem Namen. Vierzig Kegler kämpfen gegeneinander und werden Zeuge, wie Glenn Reufer bei den Herren und Liselotte bei den Damen siegen.
Im Dezember 1991 findet das zweite Jass Volksturnier statt, das von der Sektion Jass des GVW organisiert wird und im Klublokal in Martigny stattfindet.
Das erste Badminton Turnier des Gehörlosenvereins Wallis wird in Brig im Mai 1992 gespielt. Achtundzwanzig Konkurrenten kämpfen um den Titel, vierzehn Herren und vierzehn Damen. Das Wallis wird in der Teamqualifikation Erste!
Im August organisiert der GVW zum ersten Mal die 5. Westschweizer Gehörlosen Tennismeisterschaft im Tennis Club Valère.
Die 37. Schweizer Meisterschaft des Gehörlosen Cross Country wird am 9. Oktober 1992 vom GVW und der Sektion Athletik des SGSV in Bouveret organisiert. Sechsundzwanzig Sportler sind am Start. Claudy Fournier wird 4. bei den Veteranen, Laetitia Rossini 4. bei den Damen, Urban Gundi 1. bei der Elite, Jörg Matter 4. und Steve Favre 5.
Die Sektion Jass des GVW organisiert schliesslich das 3. Volksturnier am Samstag, 12. Dezember 1992 in Pont-de-la-Morge. Daniel Cuennet (FR) wird grosser Sieger. Gleichzeitig finden Fussball Hallenturniere und Volleyball gemischt statt. Das Volleyball findet in Châteauneuf-Conthey mit sechs Teams statt; das Wallis wird zweite hinter St. Gallen. Fussball wird in der Militärkaserne von Sitten gespielt, mit sechs Teams; da wird das Wallis Letzter. Am Abend treffen sich alle in der Kaserne zum Raclette.
Am 6. Februar 1993 sind fünfundvierzig Skifahrer am Start der Westschweizer Ski Meisterschaft in Haute-Nendaz, unter Mitwirkung der Schweizer Skischule von Nendaz und Télé-Nendaz. Der junge Steve Favre, 15-jährig, holt den ersten Platz im Riesen und der Kombination und den zweiten Platz im Spezial. Bei den Damen gewinnt Chantal Audergon alles. Zum ersten Mal können am Skirennen nicht nur Gehörlose mitmachen sondern auch gehörlose Kinder und ihre (hörenden) Eltern.
In den Zeitungen im Mai, wird Rémy Gaudin, dem gehörlosen Schiedsrichter der Junioren C in der dritten Liga und schliesslich Linienrichter in der ersten Liga, ein Interview gewidmet!
Anlässlich des 20-Jahr Jubiläums der Sektion Fussball, wird im Sommer 1993 ein Turnier in Arbaz organisiert, an dem fünf Westschweizer Teams mitmachen. Ein Volleyball Turnier findet am gleichen Tag in Ayent statt. Alle treffen sich anschliessend zu einem Grillabend in Arbaz.
Im September findet das 10. Kegelturnier „13 étoiles“ in Martigny statt.
In diesem Jahr wird für die Walliser Kegelmeisterschaft zum ersten Mal ein Computer eingesetzt. Liliane Constantin gewinnt alles bei den Damen. Bei den Herren gewinnt Gaby Constantin das Einzel und Erwin Lambrigger Spik und Kombination.
An der GVW Versammlung 1993 wird Daniel Gundi von Naters mit einem Motivationspreis für seine Teilnahme an den Gehörlosen Weltmeisterschaften vom 25. Juli bis 2. August in Sofia, Bulgarien ausgezeichnet (Weitsprung, Dreisprung, 200 Meter). Leider konnte er sich nicht für das Finale qualifizieren. Die Sportauszeichnung 1993 erhält Steve Favre für seine ausgezeichneten Resultate im Ski Alpin.
Die Walliser Jass Meisterschaft 1993 wird zum ersten Mal vom neuen Verantwortlichen Pierre-Alain Duc organisiert. Raymond Bourban gewinnt die Herausforderung deutlich.
Die Walliser sind weiterhin sehr gut im Skifahren. An der 22. Westschweizer Meisterschaft in Gryon-s-Barboleusaz, die im Winter 1994 vom Gehörlosen „Etoile Sportive“ Lausanne organisiert wird, erobert Steve Favre bei den Männern und Chantal Audergon bei den Damen den ersten Platz.
Emilia Karlen, die neue Verantworliche der Sektion Badminton des GVW ist ebenfalls Verantwortliche der Sektion Badminton des SGSV. Sie organisiert am 17. April ein Turnier in Brig, an welchem fünfzig Spieler teilnehmen.
Am 19. März 1994 feiert die Sektion Ski ihr 10. Volksrennen in Marécottes mit siebzehn Konkurrenten. Die Gewinnerin bei den Damen heisst Laetitia Rossini, bei den Herren Hubert Kreuzer. Ein Badminton Turnier, veranstaltet am 26. März vom Sportzentrums CIS aux Iles in Sitten, ist für einige Mitglieder des GVW die Gelegenheit, sich mit Hörenden zu messen.
Am vierten Jass Volksturnier, am Samstag, 20. November 1994 in Châteauneuf-Conthey, nehmen fünfundzwanzig Spieler teil. Die drei ersten sind Walliser: Jean Udry, Raymond Bourban und Michel-Alain Beney.
Im April 1995 findet bereits das 3. Badminton Turnier in Brig statt. Der beste Walliser, Pascal Lambiel wird Dritter. Daniel Gundi wird Zwölfter. Bei den Damen wird beste Walliserin Marlyse Faustinelli als Achte, während Romaine Fournier Dreizehnte wird. Im Doppel: Pascal Lambiel und Daniel Gundi schaffen den 7. Rang und Marlyse Faustinelli und Romaine Fournier werden Vierte.
Der Cup „13 étoiles“ 1994 findet am 16. und 17. September in Martigny statt, wo es noch eine der letzten Kegelbahnen des französischen Wallis gibt.
Am 11. Volks-Skirennen in Evolène, am Sonntag, 19. März 1995, wird Stéphanie Aymon Erste. Bei den Herren heisst der Sieger Claudy Fournier.
Im Mai 1995 erzählt Steve Favre von seiner Reise nach Finnland an die Winter Weltmeisterschaften. Auch wenn er keine Medaille gewonnen hat ist er glücklich. Denn als er in der Nacht um halb ein Uhr in sein Dorf Isérable zurückkehrt, feiern ihn die Bewohner bis am nächsten Morgen. Er bekommt schöne Geschenke, darunter eine Glocke und sogar ein kleines, einen Monat altes Kalb.
An der dritten Schweizer Badminton Meisterschaft vom 22. und 23. April 1995 im Aargau, nehmen 13 Westschweizer, darunter 6 Damen teil. Die beiden Walliserinnen Christine Rossini und Stéphanie Aymon schaffen einen schönen dritten Platz.
Am 29. April 1995 findet die erste Schweizer Volleyball Meisterschaft gemischt in Birmensdorf, Kanton Zürich statt. Das Wallis wird Schweizer Meister!
Christian Matter und Daniel Gundi, zwei gehörlose Walliser, schaffen ihre Prüfungen als Sportlehrer. Sie bekommen ihre Diplome am 25. August 1995 in Magglingen.
An der Walliser Kegel Meisterschaft 1995, setzt sich Gaby Constantin im Einzel bei den Herren und Marlyse Faustinelli im Einzel der Damen durch. Beim Spik heissen die Gewinner Erwin Lambrigger und Clorinde Gsponer. Im September findet auch noch der berühmte „Cup 13 étoiles“ statt.
Der Sportpreis 1996 wird dem gemischten Volleyball Team für seinen Schweizer Meistertitel und Laetitia Rossini als junge Sport Entdeckung im Volleyball und in der Athletik verliehen.
Im April 1996 sind die Walliser Sportler wieder in Sundvall, Schweden, wo sie an der 6. Gehörlosen Ski Europameisterschaft vom 9. – 17. Februar teilnehmen. Vierzehn Nationen sind dabei, mit dreiundachtzig Sportlerinnen und Sportlern. Die Schweizer Delegation setzt sich aus dreizehn Personen zusammen: Vier Skifahrer, eine Skifahrerin, ein Langläufer und neun Begleiter. Im Langlauf wird Urban Gundi Fünfzehnter. Beim Langlauf Freistil erreicht er den sehr guten achten Rang. Im Riesenslalom klassiert sich Chantal Stäheli-Audergon auf dem achten und im Slalom auf dem vierten Rang. Im Parallel Slalom schafft sie sogar die Silbermedaille! Steve Favre wird schliesslich Fünfter.
Zweite Schweizer Volleyball Meisterschaft gemischt und zweiter Titel für das Walliser Team! Vier Monate später, im September 1996, ist das gemischte Walliser Volleyball Team in Freiburg erneut erfolgreich.
Im Februar 1997, findet die 24. Westschweizer Gehörlosen Ski Meisterschaft in Morgins statt. Chantal Stäheli und Steve Favre dominieren in ihren jeweiligen Disziplinen. Effektiv sind die Walliser unter den drei Besten in jeder Kategorie. Bei den Herren findet man sogar drei Walliser an der Spitze des Herren Slaloms: Steve Favre, Michel-Alain Beney und Claudy Fournier.
Im Frühling 1997 setzen sich die Walliser auch am 5. Schweizer Badminton Turnier durch: Stéphanie Aymon wird Zweite im Gesamtklassement bei den Damen, Pascal Lambiel wird Dritter bei den Herren und David Raboud Zweiter bei den Kindern. Schliesslich wird das Team Stéphanie Aymon/Marlyse Faustinelli Dritte im Damen Doppel.
Im Mai wird das Wallis im Kanton St. Gallen erneut Meister im gemischten Volleyball.
Im Frühling 1998, nehmen Laetitia Rossini und ihre Schwester Christine Tschümi an der Gehörlosen Volleyball Weltmeisterschaft in Kopenhagen teil. Sie werden Zwölfte von fünfzehn Teams.
Am 15. und 16. August finden die Westschweizer Gehörlosen Tennismeisterschaften in Sitten statt.
Der „Cup 13 étoiles“ im Kegeln findet weiterhin im September in Martigny statt. Im Oktober ist dann die 37. Westschweizer Gehörlosen Kegelmeisterschaft in Naters.
Die Preisverleihung für sportliche Verdienste des Jahres 1998 findet im Januar 1999 statt. Ein Spezial Preis wird an Urban Gundi überreicht, der Schweizermeister im Langlauf während mehrerer Jahre ist und auch ausgezeichnete Resultate in Wettkämpfen der Hörenden erzielt hat.
Steve und Chantal bleiben im Skifahren ungeschlagen. Sie beweisen dies auch im Winter 1999, an der 26. Westschweizer Gehörlosen Skimeisterschaft in Haute-Nendaz. Unter fünfzig Skifahrerinnen und Skifahrern bleibt Steve der Beste des Schweizer Gehörlosenteams, was für die nächsten Winter Weltmeisterschaften in Davos vielversprechend ist. Diese „14th Winter World Games for the Deaf“ (14. Winter Weltmeisterschaften für Gehörlose) finden vom 6. – 14. März statt und Steve Favre gewinnt die Bronze Medaille im Riesenslalom!
Chantal Stäheli hätte die Bronzemedaille im Slalom schaffen können, sie hatte die viertbeste Zeit im ersten Lauf, aber sie verliert leider das Gleichgewicht im zweiten Lauf und scheidet aus. Urban Gundi bleibt ausgeglichen und erreicht ein sehr gutes Klassement (11., 10. und 8.); er ist damit einer der besten Langläufer Westeuropas.
Zu Ehren von Steve Favre wird ein Empfang organisiert, um ihm für seine Bronzemedaille bei den Winter Deaflympics in Davos und zum 7. Rang im Slalom zu gratulieren. Der Ski Club Rosablanche überreicht ihm ein Geschenk und motiviert ihn, als Vorbild für die Jugend weiterzumachen. Im Juni desselben Jahres erhält er vom AVCS (Vereinigung der Walliser Ski Clubs) in Riddes eine Sport Auszeichnung.
Die fünfte gemischte Volleyball Schweizer Meisterschaft findet im Mai 1999 in Brig statt. Das Wallis verteidigt seinen fünften Titel in Folge!
Die 37. Gehörlosen Schweizer Meisterschaft im Cross Country wird am 9. Oktober 1999 in Bouveret organisiert. Nach dem Rennen besuchen alle den Swiss Vapeur Parc (Schweizer Dampfeisenbahn Park) und geniessen anschliessend einen Racletteabend.
Urban Gundi nimmt während der Saison 2000/2001 an verschiedenen Biathlon Rennen teil. Er holt den Schweizermeister Titel für Behinderte im Biathlon am 15. Januar 2001 in Realp.
Im März 2001 sind sechzig Skifahrer am Start der 28. Westschweizer Gehörlosen Ski Meisterschaft in Ovronnaz. Sophie Bula (VD), 14-jährig, gewinnt die Kombination bei den Damen. Die Walliserin Emmanuelle Raboud wird Dritte. Bei den Herren bleibt Steve Favre seit 1993 ungeschlagen.
Das Wallis geht an der 20. Westschweizer Gehörlosen Jass Meisterschaft am 28. April 2001 in Pont-de-la-Morge als Gruppensieger hervor. Sechs Kantone nehmen teil und die drei Erstplatzierten sind ebenfalls Walliser: Cécile Constantin, Cyrill Willner und Raymond Bourban.
Am Samstag, 16. Juni 2001 wird in der Turnhalle von Ayent ein Fussballturnier organisiert. Bei den drei rivalisierenden Teams machen Frauen mit. Und das rote Team mit zwei Frauen gewinnt.
Zwölf Herren und fünf Damen treten im August 2001 in Martigny zur 14. Westschweizer Gehörlosen Tennis Meisterschaft an. Bei den Damen gewinnt Béatrice Bula (VD) die Meisterschaft. Bei den Herren ist es Patrick Niggli (VD).
Im Juni 2002 wird in Martigny ein grosses Badminton und Fussballturnier organisiert. Das letzte Westschweizer Fussballturnier war 1992! Zehn Jahre musste man warten. Zum ersten Mal in der Westschweiz wird auch ein Westschweizer Damen Turnier organisiert. Das Wallis belegt den dritten Platz in der Elite, den vierten bei den Senioren und den zweiten bei den Damen. Ein Raclette vervollständigt den sportlichen Erfolg.
Im September 2002 spielen drei Gehörlose im FC Conthey. Im Damen Team, welches 1999 gegründet worden war, findet man unter den Sportlerinnen auch Laetitia Rossini, eine 24-jährige Gehörlose, die im FC Conthey seit einem Jahr spielt, meistens als Goalie. Marcel Menoud ist der Trainer, Bernard Vergères ist der ehemalige Trainer des FC Conthey.
Eine Feier zu Ehren der Sportler von 2002 findet am 18. Januar 2003 in Martigny statt und 136 Gäste kommen! Pascal Lambiel ist seit einigen Jahren Präsident der Jury. Emilia Karlen aus Naters bekommt den Spezial Preis für ihren Einsatz zum reibungslosen Ablauf der Badminton Europa Meisterschaft, bei der sie Präsidentin des Organisationskomitees war.
Am 18. Januar 2003 finden in Tzoumaz-Verbier die Westschweizer Gehörlosen Skimeisterschaften zum 30. Mal statt. Steve Favre und Chantal Stäheli dominieren an diesem Tag. Die Teilnehmerzahl bricht alle Rekorde – zweiundachzig in fünf verschiedenen Ski Alpin Disziplinen und zwei Disziplinen im Snowboard. Steve Favre setzt sich in allen Disziplinen durch und holt so seinen 10. Titel in Folge im Riesen Slalom. Der Veteran Michel-Alain Beney steigt als Dritter im Slalom aufs Siegertreppchen. Steve Favre bekommt ausserdem die Bronze Medaille im Riesen Slalom bei den Winter Deaflympics 2003.
Am Sonntag, 6. Juli 2003 organisieren die Sektionen Fussball, Badminton und Jass des GVW einen Tag der Freundschaft und des Sports in Bignou-Ayent. Fünf Frauen und zehn Männer teilen sich in zwei Gruppen auf. Der Freundschaftsfussball Match wird mit einer Sonderregel gespielt: nur die Frauen dürfen Tore schiessen. Siebenundvierzig Angehörige geniessen anschliessend Walliser Platten.
An den Schweizer Meisterschaften im Hallenfussball, am 29. November 2003, gewinnt das Westschweizer Damen Team die Meisterschaft im Penalty Schiessen.
Am 12. Dezember 2003 wird ein spezielles Abendprogramm von Swiss Olympic den Behinderten- Sportlern gewidmet und die Gehörlosen sind auch in diesen Abendanlass integriert. Sechs Gehörlose werden ausgezeichnet: Anja Meier (Bronze Snowboard), Roland Schneider (Silber und Bronze Ski Alpin) und Steve Favre (Bronze Ski Alpin), die ihre Medaillen an den Winter Deaflympics geholt hatten. Die drei anderen sind Isabelle Cicala (ZH) und Sophie Bula (VD) (Bronze im Doppel Badminton an den Weltmeisterschaften) und Thomas Mösching (BE) (zwei Mal Gold und einmal Silber an den Europameisterschaften im Schiessen).
Im Winter 2004 nimmt Steve Favre wieder mit Erfolg an den Deaflympics teil, wo er zwei Medaillen gewinnt.
In Balen, Belgien, schaffen 2004 an einem Internationalen Beach Volleyball Turnier Laetitia Rossini und Daniela Grätzer (ZH) einen sehr schönen zweiten Platz.
Am 29. Januar 2005 finden die 32. Westschweizer Gehörlosen Ski Meisterschaften statt, an denen neunundzwanzig Athleten, darunter fünfzehn Gehörlose und vierzehn Hörende teilnehmen. Die besten im Riesen Slalom Herren sind: Steve Favre, Marin Karlen und Claudy Fournier. Im Riesen Slalom Damen sind es Christine Duc und Emmanuelle Raboud. Im Spezial Slalom setzt sich die Spitze aus Steve Favre, Claudy Fournier und Patrick Delacour (FR) zusammen. Im Spezial Slalom und der Kombination der Damen setzt sich Emmanuelle Raboud durch. In der Kombination der Herren sieht das Klassement wie folgt aus: Steve Favre, Claudy Fournier, Patrick Delacour (FR).
Die 14. Westschweizer Jass Meisterschaft findet am Samstag, 22. April 2005 in Pont-de-la-Morge statt. Achtundvierzig Anmeldungen, darunter zwölf Frauen kommen aus der ganzen Westschweiz. Der Freiburger Georges Morel wird grosser Gewinner, während der beste Walliser eine Walliserin ist, nämlich Cécile Constantin.
Im Sommer 2005 nimmt Laetitia Rossini an den 20. Olympischen Spielen der Gehörlosen in Melbourne teil, im Beach Volleyball Team. Ihr Team schafft den 5. Platz. Die ersten Europa Meisterschaften im Beach Volleyball finden in Alanya, Türkei statt.
Siebzehn Herren Teams aus dreizehn Ländern und sechzehn Damen Teams aus zwölf Ländern nehmen teil. Der Sand ist glühend heiss und erreicht manchmal 70 Grad! Die Damen Laetitia Rossini und Daniela Grätzer (ZH) werden Zehnte und die Herren Primin Vögel (BL) und Erich Rast Zwölfte.